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BW: Fast 10% we­ni­ger Bau­auf­trä­ge bis Ende Sep­tem­ber

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Ver­band: Not­wen­di­ge In­ves­ti­tio­nen müs­sen jetzt um­ge­setzt wer­den

(19.11.2020) Die Bau­wirt­schaft im Land ist alar­miert we­gen des star­ken Rück­gangs der Auf­trags­ein­gän­ge. Mit Ab­lauf des 3. Quar­tals 2020 sank der Wert des Auf­trags­vo­lu­mens bei den Bau­un­ter­neh­men mit 20 und mehr Be­schäf­tig­ten auf 8,29 Mrd. Euro, ein Mi­nus um 9,7 %. "Nach­dem die Bau­bran­che dank der ho­hen Auf­trags­be­stän­de zu Jah­res­be­ginn ei­ni­ger­ma­ßen glimpf­lich durch die ers­te Jah­res­hälf­te ge­steu­ert ist, geht es mit der Nach­fra­ge seit Früh­som­mer ste­tig berg­ab", warnt der Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Bau­wirt­schaft Ba­den-Würt­tem­berg, Tho­mas Möl­ler, mit Blick auf die ak­tu­el­len Zah­len. "Sor­gen be­rei­tet uns vor al­lem die Ent­wick­lung im Wirt­schafts­bau. Mi­nus 17,7 %, das ist hef­tig! Die Co­ro­na-Aus­wir­kun­gen bei In­dus­trie und im Dienst­leis­tungs­sek­tor sind deut­lich zu spü­ren, de­ren In­ves­ti­ti­ons­be­reit­schaft sinkt mas­siv."

Umso not­wen­di­ger wä­ren als Aus­gleich wich­ti­ge Aus­schrei­bun­gen von Land und Kom­mu­nen. Doch da hakt es mit der Auf­trags­ver­ga­be. "Die öf­fent­li­che Hand darf jetzt nicht ge­gen die Kri­se an­spa­ren und muss ihre Bau­her­ren­funk­ti­on ak­tiv wahr­neh­men. Sonst würgt sie die Bau­kon­junk­tur, von der bis­lang Im­pul­se aus­ge­gan­gen sind, voll­ends ab. Was wir brau­chen sind vor al­lem ra­sche In­ves­ti­ti­ons­maß­nah­men auf kom­mu­na­ler Ebe­ne, etwa im Be­reich der Schul­sa­nie­run­gen und im Stra­ßen­bau. Un­se­re Stra­ßen­bau­er be­kom­men aber seit Mo­na­ten kaum noch neue Auf­trä­ge", be­klagt Möl­ler. So san­ken zwi­schen Ja­nu­ar und Sep­tem­ber die Auf­trags­ein­gän­ge im Stra­ßen­bau um 10,3 %. Ein­zig po­si­tiv ent­wi­ckel­te sich die Nach­fra­ge im Woh­nungs­bau. Hier gab es ein Plus von 7,6 %.

Der Ge­samt­um­satz auf dem Bau stieg bis Ende Sep­tem­ber nur noch um 1,8 % auf knapp 10 Mrd. Euro, Ten­denz fal­lend. Die Bau­wirt­schaft schaut da­her eher an­ge­spannt auf die kal­te Jah­res­zeit. "Auf­grund des ho­hen In­ves­ti­ti­ons­be­darfs in In­fra­struk­tur und Wohn­raum hof­fen wir für 2021 den­noch auf eine zu­frie­den­stel­len­de bau­kon­junk­tu­rel­le Ent­wick­lung."

(Quelle: Bauwirtschaft Baden-Württemberg)