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Baulexikon - Über 5000 technische Begriffe aus dem baubetrieblichen Alltag
Ob Rechtsanwalt oder Techniker: Bestimmte Begriffe und Bezeichnungen schlägt man lieber noch einmal nach,
weil deren genaue Bedeutung nicht klar ist. Das Baulexikon hält für Sie über 5000 Begriffe aus dem technischen
und baubetrieblichen Alltag bereit. Die Fachbegriffe sind untereinander hypertextmäßig verknüpft.
Ziel des 25-köpfigen Autorenteams, das aus Hochschullehrern der jeweiligen Fachgebiete besteht, ist eine kurze
und auch für den Laien verständliche Begriffserläuterung.
in Baustoffen enthaltene Poren (Hohlräume), die in kapillaren Netzen verbunden sind, können infolge kapillarer Saugwirkung Wasser auch entgegen der Schwerkraftwirkung aufnehmen. Das physikalische Phänomen der Kapillaraszension wird durch die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten bewirkt.
in den Kapillaren poriger Baustoffe enthaltenes Wasser, das durch Kapillaraszension in diesen Hohlräumen aufsteigt. Ursache für die Kapillaraszension ist die Oberflächen- oder Grenzflächenspannung benetzender Flüssigkeiten. Diese entsteht durch freie Grenzflächenenergie mit der Tendenz zur Verkleinerung der Grenzfläche (vgl. Bodenfeuchtigkeit).
Kaplan-Turbinen haben ein Laufrad, das einer Schiffsschraube gleicht. Sie eignen sich vor allem für große Wassermengen bei geringer Fallhöhe. Kaplan-Rohrturbinen haben eine horizontale oder eine nur leicht geneigte Welle. Bei ihnen ist der Generator in einer vom Wasser umströmten "Stahlbirne" untergebracht.
Karte, in der ortsbeschreibende (topographische) Informationen dargestellt werden. Dazu gehören Siedlungen, Verkehrswege, Gewässer, Bodenbedeckung und vor allem Höheninformationen (Höhenlinien). Es handelt sich z.B. um die amtlichen Kartenwerke: Deutsche Grundkarte 1:5000 (DGK 5), die topographischen Karten 1:25 000 (TK 25), 1:50 000 (TK 50), 1:100 000 (TK 100) und die topographische Übersichtskarte 1:200 000 (TÜK 200).
Decke, deren Untersicht von sich kreuzenden Stegen kassettenartig gegliedert ist. Die Kassettenfelder waren bei historischen Gebäuden häufig ornamental oder bildhaft gestaltet. Stahlbetonkassettendecken sind zweiachsig gespannte Rippendecken. Sie werden entweder mittels verlorener Schalungskörper oder mittels Stahlblechkassettenschalungen, die nach dem Abbinden des Betons wieder entfernt werden, hergestellt.
U-förmiges, dünnwandiges Profil (Stahlleichtbau) zur Herstellung von Wänden. Das Kassettenprofil wird nach der Verlegung mit Wärmedämmmaterial gefüllt, die noch offene Seite wird durch Stahltrapezbleche geschlossen.
zusammengesetzte Fensterkonstruktion aus zwei unabhängig zu bedienenden, ca. 10 cm entfernten Fensterrahmen, die durch ein umlaufendes Futterbrett zu einem "Kasten" zusammengefasst werden. Ohne konstruktive Verbindung werden zwei hintereinander angeordnete Fensterrahmen Doppelfenster genannt.
Flächengründung mittels eines vorgefertigten, kastenförmigen Körpers aus Stahlbeton oder Stahl, der durch Erdreich oder Wasser bis auf die Gründungssohle abgesenkt wird. Man unterscheidet den offenen Senkkasten, den Druckluftsenkkasten und den Schwimmkasten. Senkkästen werden auf einer Ebene oberhalb des Wasserspiegels errichtet und sinken während des Aushubs in ihrem Inneren durch das Eigengewicht ab. Der offene Senkkasten ist von oben her zugänglich, wobei sich innerer und äußerer Wasserspiegel ausgleichen. Der geschlossene Senkkasten (Druckluftgründung, Caisson) ist durch eine Decke nach oben hin luftdicht abgeriegelt, die Druckluft presst das Wasser aus der so gebildeten Arbeitskammer aus. Beim Schwimmkasten bilden Bodenplatte und Außenwände einen Hohlkasten, der schwimmend zur Absenkstelle gebracht und dort durch Ballastierung abgesetzt wird.
Gerät zur Bestimmung der Scherfestigkeit von Böden. In einem Kasten, der aus Ober- und Unterteil besteht, wird die Bodenprobe vertikal belastet. Anschließend wird ein Kastenteil festgehalten und der andere Teil bewegt. Die zur Bewegung erforderliche Tangentialkraft wird gemessen. Durch Wiederholung des Versuchs bei unterschiedlichen Auflasten werden der Zusammenhang zwischen Normal- und Tangentialspannung im Bruchzustand und damit Reibungswinkel und Kohäsion ermittelt.
enthält vor allem die Grenzzeichen, Grundstücksgrenzen, Grundstücksnummern, Gebäude, Hausnummern, Straßennamen usw. in dem Bezirk, für den das Katasteramt zuständig ist (ALK). Gängige Maßstäbe von Katasterkarten sind je nach Dichte der Bebauung 1:500, 1:1000 und 1:2000. Die K. bildet zusammen mit dem Liegenschaftsbuch das Liegenschaftskataster.
infolge hoher Strömungsgeschwindigkeiten des Wassers sinkt der Druck im Wasser auf Verdampfungsdruckniveau, so dass sich Dampfbläschen bilden. Steigt der Druck wieder an, beginnen die Dampfbläschen zu implodieren. Dieser Effekt wird Kavitation genannt. Er tritt vor allem bei Turbinen, aber auch bei Pumpen auf. Die Folgen sind Wirkungsgradeinbußen, in ungünstigen Fällen aber auch Beschädigungen an den Laufrädern.
zur direkten oder indirekten Kühlung kommen in Frage:
Kompressions-Kältemaschine, entsprechend dem System der Kompressions-Wärmepumpe (nur dass hier der Verdampfer für die Kühlung des Kühlwassers genutzt wird),
Sorptions-Kältemaschine (oder auch Adsorptions-) entspricht exakt der Absorptions-Wärmepumpe,
Dampfstrahl-Kältemaschine, nur wirtschaftlich einsetzbar, wenn Dampf aus eigener Dampfversorgung zur Verfügung steht - dient als Antriebsenergie, d. h., Wasser wird gleichzeitig als Kältemittel und Kälteenergieträger verwendet,
thermoelektrische Kälteerzeugung - Nutzung des sog. Peltiereffektes zur Kühlung (d. h., wenn durch zwei verschiedene, miteinander verlötete Metalle - positiv/negativ - ein Gleichstrom fließt, entsteht eine Thermospannung).
Kämpferpunkt ist der untere Beginn einer Gewölbelinie. Kämpferstein ist der dort sitzende, den Übergang zum übrigen Mauer-werk herstellende Widerlagerstein. Bei Türen oder Fenstern ist Kämpfer ein horizontales Rahmenholz, das z. B. als Anschlag für ein Oberlichtfenster dient.
Schalenfläche in der Form eines Kegelmantelausschnitts. Eine Kegelmantelfläche ist einfach gekrümmt. Ihre Entstehung ist als Rotationsfläche, die durch Rotation eines gleichschenkligen Dreiecks um seine Symmetrieachse entsteht, oder als Leitkurvenfläche, die durch Führung einer in einem Punkt fixierten Geraden um einen Kreis gebildet wird, vorstellbar.
horizontaler Balken, der ein Sparrenpaar beim Kehlbalkendach verbindet. Bei symmetrischer Belastung wirkt er als Druckriegel.
Kehlbalkendach
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Sparren- und Kehlbalkendächer werden aus Sparrenpaaren hergestellt, die am First und an den Traufpunkten druck- und zugfest angeschlossen sind. Die Decken, auf denen die Sparren aufstehen, haben Zugbandfunktion. Die konstruktive Einheit von Sparrenpaar und Decke darf nicht gestört werden. Dachein- und -ausbauten sind daher nur in beschränktem Umfang möglich. Der Abtragung von Horizontallasten dienen Windrispen, ggf. im Verbund mit Firstbohlen. Der Schub der Sparren wird am Traufpunkt mit flacher werdender Sparrenneigung größer. Sparren- und Kehlbalkendächer unter 30° Dachneigung sind daher nicht sinnvoll. Klassische, zimmermannsmäßig hergestellte Sparren- und Kehlbalkendächer haben Dachneigungen ab 45°. Erst dann sind die Versätze am Sparrenfuß handwerklich einwandfrei ausführbar. Bei Sparrendächern auf Deckenbalken muss der durch das Vorholz des Deckenbalkens entstehende Überstand durch einen Aufschiebling ausgeglichen werden. Der Knick am Übergang vom Aufschiebling zur Sparrenoberkante verleiht diesen Dächern ihre besondere Form. Moderne Sparrenfußkonstruktionen bei Stahlbetondecken erlauben Dachüberstände ohne Aufschieblinge. Sparren- und Kehlbalkendächer sind bei einfachen Satteldachformen und Dachneigungen ab 30° wirtschaftlicher (weniger Holzverbrauch) als Pfettendächer. Der Dachraum ist frei.
Schnittkante von Dachflächen oder sonstigen Flächen. Die beim Schnitt zweier ebener Dachflächen entstehende Kante heißt Kehle, wenn deren Traufen einen Winkel über 180° (von innen, also vom Dachraum gesehen) einschließen (siehe auch: Dachausmittlung).
Schweißnaht zur Verbindung senkrecht, geneigt oder flach aufeinander liegender Bauteile. Die Schweißnaht wird in die durch die Bauteile gebildete Kehle gelegt. Nach der Lage der Naht werden Hals-, Flanken- und Stirnkehlnähte unterschieden.
Putzmörtel, der auf den Putzgrund oder den Unterputz aufgeworfen oder aufgezogen und anschließend mit der Kelle glattgestrichen wurde. Seine Oberfläche wird dabei leicht verdichtet.
Putz, der mit der Putzerkelle dicht bei dicht auf den Putzgrund oder den Unterputz aufgeworfen wurde, so dass der durch den (schwungvollen) Auftrag entstehende Mörtelfladen unverändert sichtbar bleibt.
nach DIN 591 mit innen liegender Reinigungsöffnung, Abgänge in DN 50, 70 oder 100 aus Gusseisen oder hochschlagfestem Kunststoff, mit / ohne Geruchsverschluss.
die Kelvin-Skala (thermodynamische Temperaturskala) beginnt mit dem absoluten Nullpunkt, dieser entspricht -273,15 °C. Temperaturdifferenzen werden i. Allg. in K gemessen, wobei 1 K Temperaturunterschied genau 1 °C entspricht.
keramische Spaltplatten werden in der Strangpresse aus plastischer Tonmasse zu einem Strang geformt, geschnitten und bis zur Sinterung gebrannt. Durch einen Hammerschlag werden die Doppelplatten an den Spalten in zwei Platten mit bruchrauhen, schwalbenschwanzförmigen Rippen auf den Unterseiten getrennt. Die Rippen erzeugen gute Haftung im Mörtelbett (DIN 18 166).
gewollte (z. B. Bohrung) oder unvermeidbare (z. B. Riefe) "Störung" im Bauteilquerschnitt. Die "Störung" führt zu Spannungserhöhungen (Spannungsspitzen) im Nahbereich einer Kerbe (Kerbwirkung).
Kerben mit gleicher oder ähnlicher Kerbwirkung werden zu Kerbfällen (Kerbfallgruppen) zusammengefasst. Diese Klassierung erleichtert die rechnerische Bestimmung der Festigkeit eines Bauteils unter dynamischer Beanspruchung.
durch Kerbschlagbiegeversuch (nach DIN EN 10 045) ermittelter Wert Av (verbrauchte Kerbschlagarbeit in Joule) zur Prüfung und Beurteilung der Zähigkeit, Sprödbruchempfindlichkeit und Schweißeignung von Stahl.
Kerben wirken sich bei statischer (vorwiegend ruhender) Beanspruchung kaum auf die Beanspruchbarkeit aus, Spannungsspitzen "fließen" heraus. Bei dynamischer (vorwiegend nicht ruhender) Beanspruchung führen Kerben zur Rissbildung und fortschreitenden Querschnittsschwächung. In Abhängigkeit von Art und Größe einer Kerbe ist die Kerbwirkung unterschiedlich stark ausgeprägt.
mittlerer Bereich eines Querschnitts mit folgender Eigenschaft: Wenn eine Druckkraft innerhalb des Kerns (Kernfläche) angreift, dann treten im Querschnitt nur Druckspannungen auf.
Beton im Innern eines Bauteils. Nach außen hin wird der Kernbeton von der Betonrandzone umgeben oder ggf. teilweise von einem andersartigen Beton (Vorsatzbeton) begrenzt.
zwischen der Außenschale und der Innenschale von zweischaligen Außenwänden mit Kerndämmung eingebrachter Wärme-dämmstoff, an den nach DIN 1053-1 besondere Anforderungen gestellt werden und dessen Brauchbarkeit z. B. durch eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung nachzuweisen ist.
gehört zu den gemischten Bauflächen. Allgemeine Zweckbestimmung: Unterbringung von Handelsbetrieben und zentralen Einrichtungen der Wirtschaft, der Verwaltung und der Kultur (BauNVO § 7).
die beiden Kernpunkte begrenzen den Bereich des Angriffs einer Druck- oder Zugkraft, die im Querschnitt nur Druck- bzw. nur Zugspannungen (d. h. Spannungen eines Vorzeichens) hervorruft.