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Baulexikon - Über 5000 technische Begriffe aus dem baubetrieblichen Alltag
Ob Rechtsanwalt oder Techniker: Bestimmte Begriffe und Bezeichnungen schlägt man lieber noch einmal nach,
weil deren genaue Bedeutung nicht klar ist. Das Baulexikon hält für Sie über 5000 Begriffe aus dem technischen
und baubetrieblichen Alltag bereit. Die Fachbegriffe sind untereinander hypertextmäßig verknüpft.
Ziel des 25-köpfigen Autorenteams, das aus Hochschullehrern der jeweiligen Fachgebiete besteht, ist eine kurze
und auch für den Laien verständliche Begriffserläuterung.
vorgehaltene Stahlbrücken, die beim Bau von Brückenwiderlagern, Straßen- und Fußgängerunterführungen u. a. als temporäre Tragkonstruktionen zur Aufrechterhaltung des Bahnbetriebs erforderlich sind.
zweischalige Außenwandkonstruktion, die nach dem Prinzip der zweistufigen Dichtung funktioniert. Die Wetterschutzschale hat lediglich die Funktion des Wetterschutzes. Der Luftraum zwischen Wetterschutzschale und tragender Wand dient der Abtrocknung der Wetterschutzschale, falls sie durchfeuchtet wurde, und der Abführung von Wasserdampf, der durch die Innenschale nach außen diffundiert.
in der Baukunst ist Historismus in einer zeitunabhängigen Definition jegliche Anwendung historischer Baustile für die Struktur und Dekoration von Bauwerken. Sowohl die römische Baukunst, soweit sie sich auf die griechische und etruskische stützte, als auch die Renaissance-Baukunst in ihrem Bezug auf die griechische und römische Architektur sind historisierende Baustile. Nach engerem Verständnis umfasst der Historismus Neugotik, Klassizismus, Neo-Romanik, Neo-Renaissance usw. des ausgehenden 18. und des 19. Jhs. Eine späte Sonderform ist der Eklektizismus, durch Mischung von Stilmerkmalen charakterisiert.
Höhen-Null. Bezugshöhe in den östlichen Bundesländern, bezogen auf den Pegel Kronstadt. Die amtlichen Höhen in den östlichen Bundesländern wurden bis 1993 (Staatliches Nivellementsnetz 1976, SNN 76) als "Normalhöhen über Höhennull" (HN-Höhen) bezeichnet. Abgelöst durch die "Normalhöhen im System DHHN 92" seit der Wiedervereinigung.
stammen meist von Fichten oder Kiefern, die in der Holzindustrie anfallen. Die Brandbeständigkeit kann mit Hilfe einer Mischung aus Molke und Borax erhöht werden. Verwendung: Innendämmung, Hohlraumdämmung.
Bereich des Bauwesens, der die Ausführung von Bauwerken über der Erde (Gebäude) umfasst. Es lassen sich nicht alle Bauwerke eindeutig dem Hoch- oder Tiefbau zuordnen (z. B. Brücken, Fernsehtürme).
künstlicher Wasserspeicher, dessen Wasserspiegel über dem Wasserversorgungsgebiet liegt. Seine freie Wasserspiegelhöhe beeinflusst den Versorgungsdruck wesentlich. Er kann als Erdbehälter oder Wasserturm ausgeführt werden [DIN 4046 Wasserversorgung].
als Wärmeträger dient Sattdampf mit einem Betriebsdruck von 1,0 bis max. 2,0 bar.
Mittels Wärmetauscher (in Gegenstromapparaten) kann aus Hochdruckdampf Niederdruckdampf oder Warmwasser erzeugt werden, um damit eine Niederdruck-Dampfheizung oder eine normale Warmwasserheizung zu betreiben.
die am häufigsten, da wirtschaftlichste, verwendete Klimaanlage für Gebäude mit fest verglasten Fassaden. Es erfolgt eine individuelle Temperierung der Zuluft (Primärluft-Klimaanlage) durch besondere Wärmetauscher für die Sekundärluft direkt im Raum am Induktionsgerät.
bei der Hochdruckinjektion (HDI) wird der anstehende Boden beim Einphasenverfahren durch eine über ein Ventil unter hohem Druck austretende Zementsuspension aufgeschnitten und mit der Suspension vermischt. Das Ventil befindet sich an einem Gestänge, das zunächst bis auf die gewünschte Endtiefe eingebracht wird und dann in Rotation versetzt langsam gezogen wird. Nach Erhärtung der Zementsuspension entsteht eine verfestigte Bodensäule. Durch Aneinanderreihen der Säulen können Wände oder Flächen hergestellt werden. Die Aufschneidwirkung der verpressten Zementsuspenion wird beim Zweiphasenverfahren durch Druckluft und beim Dreiphasenverfahren zusätzlich noch durch unter Druck stehendes Wasser erhöht. Die Hochdruckinjektion kann u. a. zur Unterfangung von Bauwerken, der Sohlabdichtung bei anstehendem Grundwasser und als Baugrubenverbau eingesetzt werden.
Einbau von Deck-, ggf. Binder- und Tragschichten bzw. einer Betondecke auf einem bestehenden Oberbau, so dass die neue Fahrbahnoberfläche höher als die ursprüngliche liegt.
als Hochhäuser bezeichnet man i. Allg. Gebäude, bei denen der Fußboden mindestens eines Aufenthaltsraumes mehr als 22 m über Gelände liegt. An Hochhäuser werden insbesondere hinsichtlich des Brandschutzes in den Landesbauordnungen besondere Anforderungen gestellt.
Verwendung bei hochwertigen Anforderungen. Sie sind i. Allg. hochfest, schweißbar und u. U. sehr korrosionsbeständig. Sie sind aber im allgemeinen nicht für Oberflächenvergütung oder Oberflächenhärtung geeignet. Verwendung: nichtrostende Bauteile, Grubenausbauprofile, Bekleidungen.
Beton aus Zement, Wasser, Zuschlag, Fließmittel und i. Allg. Silicatzusätzen mit einem Wasserzementwert deutlich unter 0,40. Die Widerstandsfähigkeit eines solchen Betons gegen mechanische Einflüsse, gegen das Eindringen von Flüssigkeiten sowie gegen chemische Angriffe ist besser als bei einem üblich zusammengesetzten Beton.
Hochlochklinker
Abk. KHLz, Klinkerhochlochziegel;
bis zur Sinterung gebrannter Mauerziegel mit hohem Frostwiderstand, einer Scherbenrohdichte von mindestens 1,9 kg/dm3 und einer Druckfestigkeitsklasse von mindestens 28.
Sammelbezeichnung für Mauerziegel mit Lochungen senkrecht zur Lagerfuge. Sie werden aus Ton, Lehm oder tonigen Massen im Strangpressverfahren hergestellt. Es wird nach der Funktion bzw. den bauphysikalischen Eigenschaften unterschieden in Vormauerziegel VHLz;
Schlacke, die beim Schmelzen von Eisenerz anfällt. Durch schnelles Abkühlen einer Schlackenschmelze geeigneter Zusammensetzung (Granulieren) entsteht Hüttensand, Hauptbestandteil von Hüttenzement.
CEM III/A bzw. CEM III/B, Zement nach DIN 1164, der neben PortlandzementklinkerHüttensand als Hauptbestandteil enthält, und zwar 36 bis 65 M.-% (Kennbuchstabe A) oder 66 bis 80 M.-% (Kennbuchstabe B).
zeitlich begrenzte Anschwellung von Wasserstand und Abfluss in einem oberirdischen Gewässer, die einen bestimmten, meist etwa mittleren Wert überschreitet.
Anlage an einem Absperrbauwerk, die das im Gesamtstauraum nicht speicherbare Wasser schadlos abführt. Sie besteht aus Einlaufbauwerk, Fortleitungsbauwerk und Energieumwandlungsbauwerk.
Gebiet, das infolge seiner natürlichen Beschaffenheit oder infolge menschlicher Siedlungstätigkeit dauernd durch Hochwassergefahren bedroht ist und deshalb bestimmter baulicher Anlagen bedarf.
Teil des Nutzraumes, der für die vorübergehende Aufnahme von Hochwasser zur Verfügung steht. Gewöhnlicher H.: Teil des H. zwischen Stauziel und Überfallkrone bzw. der Oberkante des Verschlusses in Staustellung (beherrschbarer H.);
außergewöhnlicher H.: H. bis zum Höchsten Stauziel (unbeherrschbarer H.).
bei Werkstein-Sohlbänken unter Fensteröffnungen werden nur die seitlich unter den senkrechten Fensterleibungen liegenden Sohlbankteile untermörtelt. Unter der Fensteröffnung bleibt eine Hohlfuge frei, um Risse in der Sohlbank zu vermeiden.
siehe Dachziegel. Ein muldenartig verformter Dachziegel ohne Falze. Traditionell in Norddeutschland verwendet. Es gibt Langschnittpfannen (Vorschnittdeckung) und Kurzschnittpfannen (Aufschnittdeckung). Dichtigkeit gegen Flugschnee ist nur durch vollen Mörtelverstrich auf der Unterseite zu erreichen. Traditionell werden Hohlpfannen zur Verbesserung der Regenableitung im seitlichen Überdeckungsbereich mit Strohdocken verlegt.
als verlorene Schalung eingesetzte Holoribbleche wirken mittels schwalbenschwanzförmiger Stege und aufgeschweißter Stehbolzen mit dem aufgebrachten Ortbeton im Verbund.
älteste Deckenkonstruktion, nach wie vor üblich im Wohnungsbau. Die Holzbalken tragen entweder auf der Oberseite den gesamten Fußbodenaufbau - die Balken liegen dann dreiseitig auf der Unterseite frei -, oder der Deckenaufbau ist z. T. im Balkenzwischenraum angeordnet. Bei besonderen Schall- und Brandschutzanforderungen wird die Deckenunterseite mit einer leichten Deckenbekleidung versehen.
werden aus aufbereitetem und zerfasertem Holz und evtl. Bindemittel (Bitumen, Natriumhydroxid, Paraffin oder Weißleim) hergestellt. Verwendung: Unterdachplatten.
Holzwerkstoffe aus Holzfasern, die mit oder ohne Bindemittel unter Einwirkung von Druck und Temperatur hergestellt werden. Man unterscheidet nach der Dichte Hartfaserplatten (HFH, r > 800 kg/m3), mittelharte Holzfaserplatten (HFM, r = 350 bis 800 kg/m3) und mitteldichte Holzfaserplatten (MDF, r = 250 bis 450 kg/m3);
Gewerbe, die als Handwerk betrieben werden können. Die Handwerksordnung enthält in Anlage A ein Verzeichnis der Gewerbe. In der Gruppe der Holzgewerbe sind u. a. aufgeführt Tischler, Parkettleger und Rollladen- und Jalousiebauer. Handwerksähnlich kann das Gewerbe des Holzschindelmachers betrieben werden.
im traditionellen Holzfachwerkbau verwendetes stabdübelartiges Konstruktionselement zur Sicherung von Zapfenverbindungen. Holznägel haben einen Durchmesser von ca. 20 mm. Sie werden achtkantig gehobelt, um stramm in die Holznagellöcher eingetrieben werden zu können.
es wird aus scharfkantig geschnittenen Holzklötzen entweder in Pressverlegung oder mit Längsfugenleisten hergestellt. Die Fasern stehen senkrecht, d. h., die Klebeflächen und die Nutzflächen sind Hirnholz. Die Klötze werden vollflächig auf dem Untergrund verklebt. Das Pflaster hält höchsten gewerblichen Belastungen stand, besitzt eine gute Wärmedämmung, gute Schalldämpfung, ist rutschsicher und abriebfest. Die Brandgefahr ist gering (die Straßen der Altstadt von Mainz besaßen vor dem 2. Weltkrieg z. T. Holzpflaster). Es gibt zwei Gebrauchsklassen: Holzpflaster GE für gewerbliche Nutzung (DIN 68 701) und Holzpflaster RE für repräsentative Nutzungen (DIN 68 702). Verwendete Holzarten: Kiefer, Lärche, dichtringige Gebirgsfichte, Eiche und tropische Harthölzer.
Holzbrettchen für Dachdeckung und Wandbekleidung. Holzschindeln werden in Längen von 120 mm bis 800 mm und Breiten von 50 mm bis 350 mm je nach Verwendungszweck und Holzart durch Spalten oder Sägen aus folgenden Holzarten hergestellt: Lärche, Fichte/Tanne, Kiefer, Eiche, Buche, Western Red Cedar (Rot-Zeder), Eastern White Cedar (Weiß-Zeder) und Alerze. Die Witterungsbeständigkeit dieser Holzarten ist unterschiedlich. Gespaltene Schindeln sind dauerhafter als gesägte. Formen: in der Dicke keilförmig gespaltene Scharschindeln, in der Dicke keilförmig gesägte Sägeschindeln, in der Dicke keilförmig gesägte Spalt-/Sägeschindeln (Vorderseite gespalten, Rückseite gesägt), gleich dick gespaltene Legschindeln (bei über 700 mm Schindellänge), Zierschindeln mit verschiedenen Fußformen. Historische Formen: Nutschindeln, Rückenschindeln. Holzschindeln sind genormt nach DIN 68 119.