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Baulexikon - Über 5000 technische Begriffe aus dem baubetrieblichen Alltag
Ob Rechtsanwalt oder Techniker: Bestimmte Begriffe und Bezeichnungen schlägt man lieber noch einmal nach,
weil deren genaue Bedeutung nicht klar ist. Das Baulexikon hält für Sie über 5000 Begriffe aus dem technischen
und baubetrieblichen Alltag bereit. Die Fachbegriffe sind untereinander hypertextmäßig verknüpft.
Ziel des 25-köpfigen Autorenteams, das aus Hochschullehrern der jeweiligen Fachgebiete besteht, ist eine kurze
und auch für den Laien verständliche Begriffserläuterung.
der Begriff des Vollgeschosses hat Bedeutung bei der Ermittlung von Geschosszahlen und Geschossflächenzahlen (BauNVO §§ 18 und 20) und bei der Einstufung von Gebäuden hinsichtlich der Anforderungen des Brandschutzes und der Anforderungen an Treppen, Treppenräume und Aufzugsanlagen. Nach BauNVO § 17 wird das Maß der baulichen Nutzung unter anderem durch die zulässige Zahl der Vollgeschosse bestimmt. Die Definition für Vollgeschoss unterscheidet sich in den Bauordnungen der Bundesländer. Bestandteile der Definition sind die mittlere Mindestraumhöhe (lichte Raumhöhe) oder mittlere Mindestgeschosshöhe, das Größenverhältnis zu ggf. darunter liegenden Vollgeschossen und die Lage zur Geländeoberfläche.
keramische Baustoffe (Irdengut, Grobkeramik) aus Ton bzw. Tonmergel (Ton = Anteile mit d < 0,002 mm), die bei Temperaturen zwischen 900 und 1100 °C gebrannt werden. Vollziegel können einen Lochanteil in der Lagerfläche bis 15 % aufweisen. Verwendung: Mauerwerk, Bögen, Ausmauerungen, Pfeiler.
Durchflussmessgerät, Messgerät zur Erfassung eines momentanen Volumenstroms, z. B. Normdüse, Normblende, Venturidüse, induktives und Ultraschall-Messgerät [DIN 4046 Wasserversorgung].
größte Belastung, der der Boden in der Vergangenheit ausgesetzt war (z. B. durch eiszeitliche Belastung). Durch die V. werden Setzungen erzeugt, die zur Verfestigung des Bodens beitragen. Bei weichen bindigen Böden kann die V. gezielt zur Verbesserung des Baugrunds eingesetzt werden, z. B. durch Schüttungen.
Betonmischung, bei der die Ausgangsstoffe und deren Zusammensetzung vom Verwender des Betons festgelegt werden. Der Betonhersteller ist dafür verantwortlich, dass die gelieferte Mischung den Angaben entspricht, übernimmt aber keine Verantwortung für die Eigenschaften des Betons.
sind nach BauGB § 29 die Errichtung, Änderung oder Nutzungsänderung von baulichen Anlagen, die nach Landesrecht (Landesbauordnungen) einer bauaufsichtlichen Genehmigung bedürfen oder der Bauaufsichtsbehörde angezeigt werden müssen.
ein auf ein konkretes Vorhaben bezogener Plan. Er wird Bestandteil eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans, bei dem der Vorhabenträger, von dem i. d. R. die Initiative ausgeht, mit der Gemeinde kooperiert (BauGB § 12).
Bereich vor Schiffsschleusen und Schiffshebewerken, der dem Warten der Schiffe auf Schleusung dient, auch an der Flussmündung errichteter Hafen, der einem flussaufwärts liegenden Seehafen zugeordnet ist.
ein Baugerät, das auf der Baustelle über längere Zeit zur Erstellung mehrerer Teilleistungen vorgehalten werden muss und dessen Kosten nicht gezielt auf nur wenige Teilleistungen umgelegt, sondern als Gemeinkosten behandelt werden.
Berücksichtigung der möglichen Unterschiede des Schalldämm-Maßes zwischen den am Prüfobjekt im Prüfstand und den tatsächlich am Bau gemessenen Werten sowie der eventuellen Streuung der Eigenschaften der geprüften Konstruktionen.
Zeit, in der ein Baugerät für eine Baumaßnahme zur Verfügung steht. Sie umfasst die Zeit für den An- und ggf. Abtransport, den Auf- und Abbau, das Umrüsten sowie die Betriebszeiten, betriebsbedingte Wartezeiten, Zeit für das Umsetzen, Stillliegezeiten und Zeit für Wartung und Pflege.
bei einem Deckenbalken, der ein Sparrenpaar trägt, das über den Sparrenfuß an der Traufe überstehende Balkenstück. Es muss ausreichende Länge haben, um Sicherheit gegen den Druck aus dem Sparren zu bieten. Die Schmiege zwischen dem horizontalen Vorholz und dem geneigten Sparren überbrückte man bei älteren Sparrendächern mit einem Aufschiebling .
nach BauGB §§ 24 bis 28 steht den Gemeinden ein gesetzliches Vorkaufsrecht auf Grundstücke zu, die im Ordnungsbereich eines rechtskräftigen oder zukünftigen Bebauungsplanes liegen oder in ein Verfahren zur Bodenordnung einbezogen sind (z. B. Umlegungsverfahren).
automatische Regelung - gleitende Kesseltemperatur durch Brennerregelung oder Beimischregelung durch einen Drei- oder Vierwegemischer bei konstanter Kesseltemperatur;
Seiltragwerke werden vorgespannt, um dem Schlaffwerden einzelner Seile unter veränderlichen Lasten vorzubeugen, was mit einem Steifigkeitsverlust des Gesamtsystems verbunden ist. Wird das System so vorgespannt, dass die kritischen Seile im zu betrachtenden Grenzzustand gerade spannungslos werden, dann werden trotz der Vorspannung keine größeren Seilquerschnitte benötigt. Der so künstlich eingeprägte "Eigenspannungszustand" (Spannungszustand ohne äußere Lasten) vermindert daher die Verformungen, nicht aber die Traglast. Tragwerke aus Beton werden vorgespannt (vorgedrückt), um eine Rissbildung, die der spröde Werkstoff Beton durch zentrischen Zug oder Biegezug erfährt, zu vermeiden oder zumindest so hinauszuzögern, dass das steife Verhalten bzw. die für die Bewehrung schützende Wirkung des ungerissenen Querschnitts unter Last erhalten bleibt. Man unterscheidet beim Spannbeton vier Arten der Vorspannung (siehe unten).
die beschränkte (oder unvollkommene) Vorspannung lässt geringe Zugspannungen im Beton zu. Nach der deutschen Norm DIN 4227-1, sind die zulässigen Werte auf etwa 2/3 der Betonzugfestigkeit begrenzt, damit mögliche Risse unter seltenen Lastfällen nicht bis zur Spanngliedlage vordringen.
hier braucht keine Zugspannungsbegrenzung für den Beton eingehalten zu werden, d. h., der Vorspanngrad kann beliebig klein gewählt werden. Die mäßige Vorspannung dient beispielsweise dazu, Schwindrisse zu verhindern, die beim Abbindevorgang an der Oberfläche infolge der ungleichmäßigen Abkühlung auftreten.
bei der teilweisen (oder partiellen) Vorspannung wird neben vorgespannten Stahleinlagen auch reichlich schlaffe Bewehrung eingebaut. Der Schlaffstahl dient der Rissbreitenbegrenzung und der Bruchsicherheit.
hierbei werden unter allen denkbaren Lastfallkombinationen Zugspannungen im Beton ausgeschlossen, indem bei genügend großer Kernweite die Vorspannung ausreichend hoch gewählt wird. Bei den meisten Konstruktionen ist es aber unwirtschaftlich, diese Forderung für extreme, sehr seltene oder sogar fiktive Lastfälle aufrechtzuerhalten, so dass die volle Vorspannung meistens nur noch für häufige Lastfälle gefordert wird. Ausnahmen sind Bauwerke wie beispielsweise Behälter oder Silos, bei denen die Dichtigkeit des Betons und damit die Rissefreiheit eine wichtige Rolle spielt.
geradlinige Vorverformung ("geometrische Ersatzimperfektion"), meist bei Stützen (Stielen) von verschieblichen Systemen.
Vorverformung
unplanmäßige Abweichung von der Sollform eines Bauwerks oder Bauteils (Imperfektion), i. Allg. in Form einer Schiefstellung und einer Vorkrümmung erfasst.
alternativ zur Schlitzinstallation, wegen der höheren Anforderungen an Schall-, Wärme- und Brandschutz in zunehmendem Maße auch im Wohnungsbau angewandt. Diese Art der Installation bedeutet eine klare Trennung Bauwerk/Installation und damit eine klare Arbeitsteilung zwischen Rohbau- und Ausbaugewerken.
Nach DIN 18 022 ist folgender Platzbedarf zu berücksichtigen: bei horizontaler Leitungsführung > 20 cm, bei vertikaler Leitungsführung > 25 cm. Vorwärtsschnitt;
Grundaufgabe der geodätischen Punktbestimmung. Die Koordinaten eines Neupunktes werden durch Messung von Horizontalwinkeln auf zwei bekannten Aufnahmepunkten ermittelt.
eine stetige Verdickung bzw. Verdünnung eines sonst gleichmäßig dicken Trägers, meist zu Auflagern hin. Bauteile wie Plattenbalken und Hohlkästen werden auch im Querschnitt gevoutet.