Wormuth / Schneider (Hrsg.)
Baulexikon - Über 5000 technische Begriffe aus dem baubetrieblichen Alltag
Ob Rechtsanwalt oder Techniker: Bestimmte Begriffe und Bezeichnungen schlägt man lieber noch einmal nach,
weil deren genaue Bedeutung nicht klar ist. Das Baulexikon hält für Sie über 5000 Begriffe aus dem technischen
und baubetrieblichen Alltag bereit. Die Fachbegriffe sind untereinander hypertextmäßig verknüpft.
Ziel des 25-köpfigen Autorenteams, das aus Hochschullehrern der jeweiligen Fachgebiete besteht, ist eine kurze
und auch für den Laien verständliche Begriffserläuterung.
Nähere Angaben zum Werk
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Bau-, Architekten- und Immobilienrecht.
Bau-, Architekten- und Immobilienrecht.
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- S(cher)L(ochleibungs)-Verbindung
- geschraubte Verbindung, bei welcher eine senkrecht zu den Schraubenachsen wirkende Kraft durch Abscheren und Lochleibung übertragen wird. Für SL-Verbindungen werden normal- und hochfeste Schrauben eingesetzt.
- Sachverständiger
- Person, die über besondere Fachkunde und Erfahrung auf dem in Frage stehenden Gebiet verfügt und imstande ist, dem nicht fachkundigen Laien durch Beratung oder Begutachtung ein eigenes Urteil zu ermöglichen. In Gerichtsverfahren wird regelmäßig auf die von den Industrie- und Handelskammern sowie den Handwerkskammern bestellten und vereidigten Sachverständigen zurückgegriffen.
- Sackung
- lotrechte Verschiebung des anstehenden Bodens infolge lastunabhängiger Umlagerung des Korngerüsts bei starker Durchnässung oder Austrocknung nichtbindiger Böden (siehe auch Senkung und Setzung).
- Saisonspeicher
- solare Energie im Sommer über Wochen / Monate zu speichern und für die Raumheizung im Winter nutzbar zu machen, setzt voraus, dass die Saisonspeicher (Wassertanks) extrem groß und sehr gut gedämmt sein müssen;
siehe Solarspeicher. - Sammelbehälter
- siehe Container, Müllbehältersysteme.
- Sammelleitungen (SL)
- liegende Abwasserleitungen, die frei zugänglich und üblicherweise an der Kellerdecke oder an den Kellerwänden angeordnet sind, siehe Fallleitungen.
- Sammelschacht
- 1. (nicht: Sammelbrunnen) wasserdichter Schacht zum Sammeln des aus einzelnen Wasserfassungen gewonnenen Wassers [DIN 4046 Wasserversorgung].
2. Sammelschachtanlagen sollen für die Lüftung von Bädern und Spülaborten in Gebäuden ohne Außenfenster die Möglichkeit bieten, zu umfangreiche Gruppen von Einzelschächten zu vermeiden, ferner in ein und demselben Geschoss mehrere zu lüftende Räume an einen Schacht anzuschließen ohne direkte Schallübertragung durch die Lüftungsöffnungen [DIN 18 017-2 Lüftung von Bädern und Spülaborten ohne Außenfenster durch Schächte, ohne Motorkraft;
Sammelschachtanlagen]. - Sammelsteuerung
- Anfang-Steuerung;
Einknopf-Sammelsteuerung: einfache, richtungsunempfindliche Steuerung, die alle Fahrwünsche von außen und in der Fahrkabine fortwährend sammelt und speichert. Die Fahrt wird unabhängig von der Fahrtrichtung an den Haltestellen unterbrochen, wenn Fahrwünsche zum Ein- und Aussteigen vorliegen. Zweiknopf-Sammelsteuerung: als richtungsempfindliche Steuerung, die ebenfalls alle Innen- und Außenkommandos speichert. Ausgerüstet mit zwei Ruftasten für die gewünschte Fahrtrichtung (aufwärts / abwärts). Der Aufzug hält nur dann, wenn er in der gewünschten Fahrtrichtung fährt, ansonsten werden die Außenkommandos erst nach Fahrtrichtungswechsel ausgeführt. - Sammler
- 1. allgemein: Behälter oder Gefäß, in dem eine Flüssigkeit oder ein Gas aus Zuleitungen gesammelt und - ggf. in anderer Verteilung - weitergeleitet wird;
2. Abwasserableitung: Kanal zur Aufnahme des aus Teilgebieten abgeleiteten Abwassers (z. B. Nebensammler, Hauptsammler) [DIN 4045 Abwassertechnik]. - Sand
- Böden mit Korngrößen von 0,063 mm < d < 2 mm.
- Sandfang
- Einrichtung zur Trennung des Sandes und anderer mineralischer Stoffe von Abwasser, z. B. Tief-, Flach-, Lang-, Rundsandfang, belüfteter Sandfang, Hydrozyklon [DIN 4045 Abwassertechnik].
- Sandfilterschächte
- die biologische Reinigung des mechanisch vorgeklärten Abwassers erfolgt "aerob" in mehreren übereinander angeordneten Sand- bzw. Bodenkörperfiltern innerhalb eines Schachtes. Nach vollständigem Durchlauf ist die Einleitung des gereinigten Abwassers in den Untergrund oder in einen Vorfluter vertretbar.
- Sandstein
- Sedimentgestein, in dem Quarz als Hauptbestandteil neben anderen Mineralien durch kieseliges, toniges oder kalkiges Bindemittel verkittet ist. Rohdichte 2,60 bis 2,65 kg/dm3.
- Sandwichelement
- besteht aus dünnwandigen, glatten oder leicht profilierten Blechen, die durch ein Füllmaterial schubweich miteinander verbunden sind, hauptsächlich für Wandkonstruktionen verwendet.
- Sandwichquerschnitt
- Stab- oder Plattenquerschnitt, der aus Schichten verschiedener Baustoffe zusammengesetzt ist, mit dem Ziel, das Tragverhalten, das Gewicht oder die bauphysikalischen Eigenschaften günstig zu beeinflussen.
- Sanierputze
- Werk-Trockenmörtel (meist Zementmörtel mit Luftporenbildner, Sand oder Füllstoffen) mit hoher Porosität (30-45 Vol.-%), großer Wasserdampfdurchlässigkeit und geringer kapillarer Leitfähigkeit. Üblich sind 2- oder 3-lagige Systeme mit Schichtdicken = 2,0 cm (Salzeinlagerung von etwa 4 bis 6 kg/m²). Verwendung: Trockenlegung der Oberflächen von feuchtem Mauerwerk.
- Sanierungsmaßnahmen
- siehe städtebauliche Sanierungsmaßnahmen.
- Sanierungssatzung
- eine Gemeinde kann ein Gebiet, in dem eine städtebauliche Sanierung durchgeführt werden soll, durch Beschluss förmlich als Sanierungsgebiet festlegen (förmlich festgelegtes Sanierungsgebiet, BauGB § 142).
- Sanitärgegenstände
- sanitäre Einrichtungen in Bad/WC sind z. B. Einzel-, Doppelwaschtisch, Handwaschbecken, Urinal, Klosettbecken mit offenen / eingebauten Spülkästen, Dusch-, Badewanne. Sanitäre Einrichtungen in der Küche sind z. B. Unter-, Hoch-, Oberschrank, Kühl-/Gefrier-Kombination, Einbaukochstelle mit Unterschrank, Einbaubackofen mit Schrank Mikrowellenherd mit Schrank, Einbecken-/ Zweibeckenspüle mit Abtropffläche, Geschirrspülmaschine, Arbeitsplatten. Sanitäre Ein- richtungen im Hausarbeitsraum z. B. Unter-, Hoch-, Oberschrank, Arbeitsplatten zum SitzenStehen, Schmutzwäschebehälter, Wasch- maschine, Wäscheschleuder, Ausguss mit Abtropffläche, Bügelgerät, Nähmaschinentisch, Abfallkorb.
- Sanitärraum
- Raum, der der Hygiene dient und zur Körperpflege bestimmt ist.
- Sanitärzellen
- vorgefertigt aus Stahlbeton, Kunststoff und in Mischbauweise als Block oder Einzelelemente, einschließlich der erforderlichen Sanitärgegenstände komplett eingerichtet. Umweltfreundliche Montage vor Ort, gleichbleibender Qualitätsstandard aufgrund industrieller Fertigung, kurze Bauzeiten, Möglichkeit des Einbaus zur Sanierung von Altbauten.
- SAPOS
- Satelliten-Positionierungsdienst der deutschen Landesvermessung. Zur Verringerung systematischer Abweichungen bei der Satellitennavigation werden anstelle absoluter Positionen die Differenzen zwischen den Positionen zweier GPS-Empfänger gemessen (DGPS). Das erfordert den Einsatz von zwei GPS-Empfängern. Um diesen Aufwand zu verringern, wird in Deutschland seit 1995 ein Netz von Referenzstationen aufgebaut, auf denen ständig GPS-Beobachtungen durchgeführt werden. Die dadurch gewonnenen Korrektur-Daten für die Satelliten-Positionierung werden über Rundfunk oder Mobilfunknetze an die Nutzer gegen Entgelt weitergegeben. Sie ersparen dem Anwender ein zweites GPS-Gerät und die Besetzung einer Referenzstation. Damit werden Positionierungen in Echtzeit (z. B. Absteckungen auf der Baustelle) mit Genauigkeiten im Bereich weniger Zentimeter möglich, sofern ausreichend Sicht zum Himmel besteht. Bei längerer Messungszeit und genauerem Postprocessing (spätere häusliche Nachbearbeitung) erreicht man sogar Lagegenauigkeiten von einem Zentimeter und besser.
- Saprobien
- tierische und pflanzliche Bewohner durch Fäulnisstoffe verunreinigter Gewässer. Die Saprobien (verschiedene Protozoen, Würmer, Bakterien, Pilze, Algen u. a.) bauen den organischen Gehalt des Wassers ab (Mineralisierung) und bewirken so eine biologische Selbstreinigung des Gewässers.
- Saprobienindex
- Bestimmungsgröße für Gewässerverschmutzung. Er ermittelt sich aus den Populationsanteilen von Indikatororganismen, den Saprobien (Fäulnisbewohner), die für bestimmte Gewässerverschmutzungsgrade charakteristisch sind.
- Saprobiensystem
- System zur schnellen Bestimmung des Verschmutzungsgrades und der Gewässergüteklasse eines Gewässers, das auf der Beobachtung und Klassifizierung der je nach Verschmutzungsgrad veränderten Gemeinschaft pflanzlicher und tierischer Süßwasserorganismen (Saprobien) beruht.
- Satellitenempfang
- für den Empfang von Satellitenprogrammen ist eine schüsselförmige Parabolantenne mit Durchmesser 60 bis 120 cm (und ein "Satellitenreceiver") erforderlich, die auf dem Dach, einem Balkon, einem Mast oder auch im Gelände montiert sein kann. Wichtig ist die exakte Ausrichtung und eine direkte freie "Sichtverbindung" zum Satelliten, da UKW- und Fernsehwellen sich nur geradlinig ausbreiten;
siehe Antennenanlagen. - Satellitennavigation
- Positionsbestimmung durch Beobachtung der Funksignale von mindestens vier GPS-Satelliten (GPS).
- Satteldach
- Dachform aus zwei sich im First schneidenden, gegeneinander geneigten Dachflächen;
siehe Dachformen. - Satz von Betti
- siehe Betti.
- Satz von Castigliano
- siehe Castigliano.
- Satz von Maxwell
- siehe Maxwell.
- Satzung
- ein von der kommunalen Legislative (Gemeinderat, Stadtrat) erlassenes Gesetz. Nach GG Art. 28 haben die Gemeinden das Recht, ihre Angelegenheiten in eigener Verantwortung zu regeln. Im Bereich des städtebaulichen Planungsrechts werden verbindliche Bauleitpläne (BauGB § 10), die Abgrenzung des im Zusammenhang bebauten Ortsteils (BauGB § 34) als Satzung erlassen. Die Durchführung von Ausgleichsmaßnahmen ist durch Satzungen regelbar (BauGB § 135 a-c). Im besonderen Städtebaurecht gibt es Sanierungssatzungen (BauGB § 142) und Erhaltungssatzungen (BauGB § 172). Grundlage von kommunalen Abwassersatzungen sind hingegen die Gesetze des Wasserrechts.
- Sauberkeitsschicht
- Schicht zur Trennung des frischen Betons von der vorhandenen Baugrundoberfläche (Baugrubensohle). Sie ist vor allem bei bindigem Baugrund wichtig.
- Sauerstoffbedarf
- siehe BSBn, CSB.
- Sauerstoffindex (OI) (%)
- minimale Konzentration von Sauerstoff in einem Sauerstoff/Stickstoffgemisch, die das Brennen mit Flamme eines Materials unter bestimmten Prüfbedingungen gerade noch ermöglicht.
- Saugbagger
- Nassbagger, bei dem das Lösen von Lockergestein und der Transport durch einen Saugstrom erfolgen, eingesetzt zum Abbau von Baustoffen und Offenhalten von Fahrwassern. Arten: Grundsauger, Schneidkopfsauger, Schleppkopfsauger.
- Saugdruck
- Druckunterschied zwischen dem Porenwasserdruck und dem Gesamtdruck der Umgebung.
- Saugleitung
- eine Rohr- oder Schlauchleitung, durch die Flüssigkeit mittels einer Fördereinrichtung durch Unterdruck gehoben wird.
- Sauna
- Heißluftbad mit Lufttemperaturen zwischen 80 und 90 °C und etwa 10 % Luftfeuchte. Familiensauna (Haus- oder Kleinsauna), Mindestflächenbedarf 7 bis 10 m² einschließlich Dusche und Vorplatz. Dusche, Tauchbecken und andere Ausstattungen können auch in anderen Räumen untergebracht werden. Hotel- und öffentliche Saunaanlagen erfordern zusätzlich getrennte Umkleide- und WC-Räume und sonstige Ausstattungen, wie Massageraum, Solarium, Ruheraum, Erfrischungsraum, Kasse. Eine in Blockbauweise errichtete Gartensauna im Freien besteht aus Kabine, Ankleideraum und einer Freiterrasse.
- Sättigungsdruck
- die Luft kann nur bis zu einer gewissen Menge an Wasserdampf aufnehmen, und zwar bis der Sättigungsgrad erreicht ist und das Wasser kondensiert = Wasserdampfsättigungsdruck. Bei abnehmender Temperatur nimmt die Wasserdampfaufnahmefähigkeit ebenfalls ab. Die kritische Temperatur, bei der Wasser kondensiert (frei wird), ist der Taupunkt.
- Sättigungsgrad S
- Quotient aus der vorhandenen Masse des Wassers in einem porösen Körper oder der Luft und der maximal aufnehmbaren Masse des Wassers (Sättigung).
- Sättigungszustand
- entspricht dem Sättigungsgrad gleich 1.
- Säule
- allgemeine Bedeutung: etwas gerade Emporsteigendes (Wassersäule;
von althochdeutsch: -sul). Im Skelettbau eine frei stehende Stütze. In der Baugeschichte eine im Grundriss runde dreigliedrige Stütze aus Säulenschaft, Säulenbasis und Kapitell. - Scanner
- Bildabtaster, ein Abtastgerät, das die in einem Schriftstück, einer Zeichnung oder einer Fotografie enthaltenen Informationen elektro-optisch in ein Bitmap umwandelt, das als Datei im Rechner gespeichert oder auf dem Bildschirm dargestellt werden kann. Mit Bildbearbeitungsprogrammen kann das Bitmap nachbearbeitet werden. Text-Bitmaps können mit OCR-Programmen in ASCII-Zeichenfolgen umgewandelt werden. Bitmaps von Strichzeichnungen können mit Vektorisierungsprogrammen in Vektoren umgewandelt und z. B. als DXF-Dateien für die anschließende CAD-Verarbeitung gespeichert werden.
- SCC
- "Self Compacting Concrete", selbstverdichtender Beton.
- Schacht
- 1. senkrecht oder schräg in den Boden geführter Ausbruch oder Aushub, mit oder ohne Umfassung;
2. vorwiegend senkrecht geführtes Bauteil (Kanal) mit geschlossenem, meist rechteckigem Querschnitt, zur Abführung von Abwasser usw. (Straßenschacht, Abluftschacht, Müllabwurfschacht).
3. Kanalisation;
siehe Einsteigschacht. - Schachtabdeckung
- Schachtdeckel, Abschluss der Einsteigschächte unterirdischer Leitungssysteme in Höhe der Straßenoberfläche.
- Schachtbrunnen
- durch Ausschachten hergestellter Brunnen, ausgebaut mit Mauerwerk, Beton oder Betonfertigteilen.
- Schachtgrube
- dient als Sicherheitsraum im Fahrschacht für Wartungsarbeiten am Fahrkorb und der Aufnahme der Aufsetzpuffer. Die Tiefe der Schachtgrube ist abhängig von der Betriebsart des Aufzugs, der Tragfähigkeit und von der Betriebsgeschwindigkeit: bei Personenaufzügen zwischen 1,80 und 2,80 m Tiefe ab OK Fußboden der tiefsten Haltestelle. Schachtgruben > 2,50 m Tiefe erfordern einen separaten Wartungszugang mit abschließbarer Tür.
- Schachtkopf
- oberer Abschluss des Fahrschachtes, dient als oberer Sicherheitsraum. Die Höhe des Schachtkopfes, gemessen ab OK Fußboden der obersten Haltestelle, hängt von der Betriebsart des Aufzuges, der Tragfähigkeit und der Betriebsgeschwindigkeit ab. Bei Personenaufzügen zwischen 3,70 und 5,00 m Höhe. Die Schachtabschlussdecke hat das Gewicht der darüber angeordneten Aufzugsmaschine, des Fahrkorbes und des Gegengewichtes einschließlich der Zuschläge für Bremskräfte zu tragen.