Wormuth / Schneider (Hrsg.)
Baulexikon - Über 5000 technische Begriffe aus dem baubetrieblichen Alltag
Ob Rechtsanwalt oder Techniker: Bestimmte Begriffe und Bezeichnungen schlägt man lieber noch einmal nach,
weil deren genaue Bedeutung nicht klar ist. Das Baulexikon hält für Sie über 5000 Begriffe aus dem technischen
und baubetrieblichen Alltag bereit. Die Fachbegriffe sind untereinander hypertextmäßig verknüpft.
Ziel des 25-köpfigen Autorenteams, das aus Hochschullehrern der jeweiligen Fachgebiete besteht, ist eine kurze
und auch für den Laien verständliche Begriffserläuterung.
Nähere Angaben zum Werk
ibr-online. Die Datenbank für
Bau-, Architekten- und Immobilienrecht.
Bau-, Architekten- und Immobilienrecht.
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- Feuergase
- siehe Brandgase.
- Feuerlöschanlagen
- dienen zur Brandbekämpfung, Verhinderung der Brandausbreitung und als Einrichtung des vorbeugenden Brandschutzes. Hydrantenanlagen in Straßen und Grundstücken als Unter- und Überflurhydranten, als Wandhydranten in Wohn- und anderen Gebäuden. Löschwasserleitungen nach DIN 14 462;
Sprinkleranlagen nach DIN 14 489, Wasserschleieranlagen, Löschbrausen, CO2-Löschanlagen, Trockenfeuerlöscher. - Feuerschutzabschlüsse
- Feuerschutztüren - bauaufsichtliche Anforderungen an Bauteile bezüglich der Feuerwiderstandsdauer: feuerhemmend bzw. feuerbeständig entsprechend DIN 4102;
Türen, Tore, Abschlüsse in Feuerschachtwänden T 30 bis T 180, Klappen in Lüftungsleitungen (BSK) K 30 bis K 90, siehe Feuerwiderstandsklassen. - Feuerschutzmittel
- Substanz, die einem Material zugegeben wird, oder eine Behandlung, die angewendet wird, um seine Verbrennung zu unterdrücken, wesentlich zu verringern oder zu verzögern. Die Verwendung von Feuerschutzmitteln bewirkt eine Verzögerung des Zeitpunkts der Entzündung oder eine Behinderung der Flammenausbreitung. Ihre Verwendung führt nicht notwendigerweise zur Verhinderung der Brandentstehung.
- Feuerschutztüren
- in DIN 4102-5 bezüglich ihrer Mindestanforderungen geregelt, zu unterscheiden nach Feuerwiderstandsklassen T 30, T 60 (feuerhemmend) und T 90, T 120 und T 180 (feuerbeständig).
- Feuerstätte
- eine ortsfeste Einrichtung in einem Gebäude zur Erzeugung von Heizwärme oder Warmwasser durch Verbrennung von festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen. Zu einer Feuerstätte im Sinne des Bauordnungsrechts gehört i. d. R. ein Schornstein;
vgl. auch Aufstellräume. - Feuerungs- und Schornsteinbauer
- handwerklicher Ausbildungsberuf. Er wird im Verzeichnis der Gewerbe, die als Handwerk betrieben werden können, in der Anlage A der Handwerksordnung in der Gruppe der Bau- und Ausbaugewerbe geführt. Der Aufgabenbereich des Feuerungs- und Schornsteinbauers umfasst die Herstellung von Feuerungs- und Schornsteinanlagen vor allem im industriellen Bereich.
- Feuerungsanlage
- sie besteht aus der Feuerstätte, dem Verbindungsstück und dem Schornstein.
- Feuerungsverordnung
- Bestandteil des Bauordnungsrechts. Der Anwendungsbereich erstreckt sich auf Feuerungsanlagen und Dampfkessel-anlagen und die zugehörigen Aufstellungsräume sowie Anlagen zur Verteilung von Wärme, zur Warmwasserversorgung, zur Lagerung von Brennstoffen und brennbaren Flüssigkeiten sowie Brennstoffleitungsanlagen.
- Feuerüberprüfung
- schlagartiges Übergreifen eines Brandes auf die Oberfläche aller brennbaren Stoffe eines Bereiches in einem geschlossenen Raum.
- Feuerverzinken
- Verfahren zum Schutz von Eisen und Stahl gegen Rostbildung. Die zu verzinkenden Teile werden nach Reinigung ihrer Oberflächen in ein Bad flüssigen Zinks getaucht. Auf der Oberfläche der verzinkten Teile bildet sich eine Schicht aus einer Eisen-Zink-Legierung. Man unterscheidet Stückverzinkung, bei der die Teile einzeln getaucht werden, und kontinuierliches Band- und Drahtverzinken.
- Feuerwiderstand
- Eigenschaft eines Raum abschließenden Bauteils, für einen definierten Zeitraum während eines normierten Brandversuchs zur Ermittlung der Feuerwiderstandsdauer, gleichzeitig den Durchtritt von Flammen und Rauch zu verhindern und eine thermische Isolierung zu gewährleisten.
- Feuerwiderstandsdauer (min)
- Fähigkeit eines Bauteils, während einer festgelegten Dauer in einer genormten Brandprüfung die hinsichtlich Tragfähigkeit (bzw. Standfestigkeit), Raumabschluss, Wärmedämmung gestellten Anforderungen zu erfüllen.
- Feuerwiderstandsklassen
- Feuerwiderstandsdauer in Minuten entsprechend DIN 4102. Für tragende Bauteile 30 bis 180 Minuten (F 30 bis F 180), für Sonderbauteile je nach Klassifikation 30 bis 90... 120/180 Minuten, siehe Feuerschutzabschlüsse.
- FI-Schutzschalter
- siehe Fehlerstrom-Schutzschalter.
- Fichte
- siehe Massivhölzer.
- Filter
- 1. Einrichtung zum Abtrennen feinverteilter unlöslicher Stoffe von Flüssigkeiten oder zum Abscheiden von Staub und Gasen.
2. Entwässerungskörper aus körnigem, witterungsbeständigem Gestein, das durch geeignete Kornabstufung ein Ausschlämmen des angrenzenden Bodens verhindert. - Filterbrunnen
- diese Brunnenart besteht aus Saug-, Mantel- und Filterrohr und wird bei der Herstellung in ein vorgebohrtes Loch eingestellt welches anschließend mit Kies verfüllt wird.
- Filtergesetz
- Gleichung zur Berechnung von Filterschichten, 1856 von Darcy aufgestellt. Die Gleichung (Filterregel) lautet: Q = k · A · h/l, wobei Q die Wassermenge, k die Durchlässigkeit, l die Fließstrecke und h die Druckhöhe in der Filterschicht ist.
- Filterkuchen
- bei der Filterung einer Flüssigkeit zurückbleibender Feststoff.
- Filterregel
- Regel, nach der zur Vermeidung von Durchdringungen übereinander gelagerter, dynamisch beanspruchter Bodenschichten deren Körnungslinien aufeinander abzustimmen sind. Siehe auch Filtergesetz.
- Filterrohr
- 1. gelochtes oder geschlitztes Brunnenrohr mit und ohne Kiesummantelung zur Grundwassergewinnung oder -anreicherung;
2. Rohre z. B. aus Edelstahl, Kunststoff, Stahl mit und ohne Schutzüberzug. - Filtersammler
- sie werden in Regenfallrohre eingebaut, um Brauchwasser zu gewinnen. Sie bestehen aus einem zylinderförmigen Rohrfilter vom Durchmesser des Regenfallrohrs und einem äußeren Mantel sowie einer unteren Ringsammelrinne. Das an den Fallrohrwandungen innen herunterlaufende Regenwasser penetriert den Filter, wird unten gesammelt und seitlich abgeführt.
- Filterstein
- Voll- oder Hohlsteine aus haufwerksporigem Beton, die das durchtretende Wasser in Kanäle ableiten. Sie werden ebenso wie Filterrohre zur Entwässerung fertiger oder in der Herstellung befindlicher baulicher Anlagen verwendet.
- Finite-Elemente-Verfahren
- siehe FEM.
- finites Element
- endlich großes Stab-, Flächen- oder Raumelement, das beim Finite-Elemente-Verfahren Anwendung findet;
i. d. R. wird das finite Element dadurch beschrieben, dass Schnittgrößen mit Hilfe von Steifigkeitsmatrizen (näherungsweise) in Abhängigkeit der Verschiebungsgrößen formuliert werden. - First, Dachfirst
- horizontaler oberer Abschluss von Dächern. Er bedarf einer besonderen konstruktiven Gestaltung, da er windexponiert ist, als höchste Stelle des Dachs i. d. R. die Entlüftung von Dächern zu gewährleisten hat und mit seiner Kontur das Erscheinungsbild eines Gebäudes mitbestimmt. Für Firste von Dächern mit Dachziegel- oder Dachsteindeckungen gibt es besondere Formziegel (Firstziegel) bzw. Formsteine (Firststeine). Sie können trocken (Trockenfirst) oder in Mörtel verlegt werden. Für Trockenfirste gibt es besondere Befestigungssysteme. Trockenfirste sind auch als Lüfterfirste auszubilden. Schiefer-, Schindel-, Reet- und Strohdeckungen erfordern besondere Firstausbildungen.
- Firstbohle
- Konstruktionsglied bei Pfettendächern mit Mittelpfetten, um bei langen Kragarmen der Sparren zum First hin dort eine größere Steifigkeit des Tragwerks zu bewirken.
- Firste
- oberster Bereich an einer Hohlraumwandung;
siehe Tunnelbau. - Firstholm
- Konstruktionsglied, das beim Kehlbalkendach als Montagehilfe dient und darüber hinaus einen Längsverband zwischen den Sparrengebinden herstellt.
- Firstpfette
- oberste Pfette beim Pfettendach mit dreifach stehendem Stuhl.
- Firststollenvortrieb
- Bauverfahren beim Tunnelbau mit Teilausbrüchen;
siehe Ausbruch und Vortrieb. - Firstziegel
- siehe First.
- Fischtreppe
- besteht aus mehreren kleinen Becken, die treppenartig hintereinander neben einer Stauanlage angeordnet sind. Sie sind durch kleine Überfälle und Durchlässe miteinander verbunden, so dass Fische mit ihrer Hilfe größere Höhenunterschiede überwinden können. Eine Lockströmung sorgt dafür, dass die Fische der "Treppe" zugeführt werden.
- Fissurometer
- Messsystem zur Beobachtung von Rissweiten z. B. im Felsbau.
- Flachbagger
- Sammelbegriff der BGL für Planier- und Schürfkübelgeräte.
- Flachbogen
- Kurve (Kreisbogen) mit einer Richtungsänderung kleiner als 7 gon.
- Flachbrunnen
- vertikale Brunnen für Grundwasserabsenkungen im Bereich bis max. 3,5 bis 4,0 m. Sie werden an eine gemeinsame Saugleitung angeschlossen, die meist als Ring ausgebildet und auf Bermen angeordnet wird.
- Flachdach
- ein F. lässt sich wegen seiner geringen Neigung nicht mit schuppenartigen Deckungen (z. B. aus Dachziegeln) herstellen. Die kleinste mit Falzziegeln herstellbare Dachneigung beträgt 11° (siehe: Flachdachpfanne). In den Flachdachrichtlinien werden keine Dachdeckungen, sondern nur Dachabdichtungen abgehandelt. Flachdächer haben in Klimazonen mit wenig Niederschlägen eine lange Tradition.
- Flachdachablauf
- auch: Flachdachgully. Regenwasserablauf mit ringförmigem Flansch zum Einkleben in eine Dachabdichtung. Häufig mehrstufig, um in verschiedenen Höhen Anschlüsse an Abdichtungsebenen herstellen zu können;
i. d. R. mit Laubfangkörben ausgestattet;
siehe auch Dachablauf. - Flachdachentwässerung
- auch für Flachdächer ist ein Gefälle zur Ableitung von Niederschlagswasser erforderlich. Für die Geometrie des Flachdachgrundrisses ist dieser Aspekt von Bedeutung.
- Flachdachpfanne
- Falzziegeltyp mit besonders tiefen Kopf- und Seitenfalzen. In Verbindung mit einem Unterdach lassen sich Dachdeckungen mit diesem Ziegeltyp bis zu einer Neigung von nur 11° herstellen.
siehe Abb.
- Flachdachrichtlinien
- auch: Richtlinien für die Planung und Ausführung von Dächern mit Abdichtungen. Bestandteil der Fachregeln des Dachdeckerhandwerks.
- Flachdecke
- Stahlbetonplatte, die unmittelbar auf Stahlbetonstützen (ohne Kopfverstärkung) aufliegt. Siehe auch Pilzdecke.
- Flachglas
- Oberbegriff aller ebenen oder gebogenen Glasscheiben;
die Glasmasse wird bei Temperaturen von ca. 1500 °C verschmolzen und entweder über einem flüssigen Zinnbad zu Tafeln mit Spiegelglasqualität (Floatglas) oder im Walzverfahren zu Draht- und Ornamentgläsern (Gussglas) weiterverarbeitet. - Flachgründung
- Flächengründung in begrenzter Tiefenlage unter der Geländeoberfläche (Fundament). Unterteilung in Einzelfundamente (einzelne Bauwerksgründung meist einfacher Grundrissgeometrie unter Stützen und Pfeilern), Streifenfundamente (Bauwerksgründung streifenförmigen Grundrisses unter Mauern, Stahlbetonscheiben oder Stützenreihen) sowie flächig ausgedehnte und die Lasten aus Stützen und Wänden großflächig verteilende Fundamentplatten.
- Flachkollektor
- Solaranlagen. Selektiv beschichtete, in der Regel schwarze Absorberflächen, die direkte und diffuse Sonnenstrahlung in Wärme umwandeln und an ein Wärmeträgermedium (Soleflüssigkeit oder Wasser mit Frostschutzmittel) abgeben;
siehe Kollektoren.
Alle Bauteile des Kollektors und die Anschlussleitungen müssen dauerhaft beständig sein gegen Witterungseinflüsse aller Art, wie Regen, Wind, Hagel, Frost, aggressive Luft, Schmutz usw. - Flachkreuzung
- Gleiskreuzungen mit flacherer Neigung als 1 : 9, die mit beweglichen Herzstückspitzen versehen sind.
- Flachsdämmstoffe
- werden aus den Fasern des Stengels von Flachs (Lein) gewonnen. Zur Anwendung kommen Flachsschäben (Stopfwolle) und Flachsdämmstoffmatten. Verwendung: Innendämmung.
- Flachspülklosett
- flache Beckenschüssel mit geringem Wasserinhalt, Geruchsverschluss im tiefer liegenden gebogenen Ablauf. Relativ große Geruchsbelästigung, unhygienisch.